Klettern in Patagonien

Klettern in Patagonien

14/04/2023 Aus Von Marco Bermejo

Seit Jahren will ich dahin, Patagonien, ein Traumort. El Chaltén ist mit Sicherheit weltweit das Mekka für Alpinisten sowie ein Paradies für Trekker und vor allem für Kletterer die nach Herausforderungen und Abenteuern suchen.

Am 10 Januar 2023 beginnt unser Abenteuer. Der Traum wird wohl endlich wahr, ich steige in den Flieger. Patagonien, wir kommen! Im Flughafen in Madrid treffe ich Francesco Rigon, mein Freund und Bergführer aus Auronzo (Dolomiten), der mein Kletterpartner in den nächsten Wochen sein wird. Wir kennen uns zwar noch relativ wenig, aber wir haben schon einige anspruchsvolle Touren in den Alpen gemacht, und das Feeling war immer gut. Wenn das Gefühl passt und wir beide diesen Traum teilen, sollte der Rest kein Problem sein.

Unser Reiseplan: München – Madrid – Buenos Aires – El Calafate, und anschließend mit dem Autobus nach El Chaltén,

Die patagonischen Berggipfel aus dem Flugzeug

Die patagonischen Berggipfel aus dem Flugzeug

Auf dem Flug von Buenos Aires nach El Calafate lernen wir Charlie kennen. Ein Argentinier der neben uns sitzt und aus Buenos Aires kommt. Dieses Mal wird er zusammen mit seinen Söhnen ein Trekking in El Chaltén machen. Die Umgebung dort kennt er gut und war vor allem öfters zum Fischen an unterschiedlichen patagonischen Seen. Er freut sich über den Austausch mit europäischen Kletterern und erklärt uns wie die Dinge in Argentinien funktionieren. Wir hören mit Begeisterung zu. In Argentinien gibt es z.B. unterschiedliche Wechselkurse. Einen offiziellen und einen sogennaten „blue“ Wechselkurs. Um zu vermeiden, dass wir beim Geldechseln über den Tisch gezogen werden bietet er uns an etwas Geld zu für uns zu tauschen. Wie in einem Gangsterfilm greift er nach seinem Rucksack und holt ein Haufen von mit Gummis zusammengehaltene Geldbündel heraus und gibt uns einen davon, 100.000 Pesos, ca. 300€, damit haben wir genug für den Anfang.

Aus dem Flugzeug sehen wir sogar schon die großen Berge unserer Träume, Cerro Torre und Fitz Roy sind schon genau erkennbar! Unsere Augen leuchten. Wir können es kaum erwarten aus dem Flieger zu steigen.

Da das Wetter in den nächsten Tagen in El Chaltén nicht so gut sein soll, schließen wir uns Charlie’s Plan an. Erstmal Hamburger essen in El Calafate und anschließend geht’s zum Perito Moreno Gletscher, einer riesigen Gletscherzunge, DIE Sehenswürdigkeit in El Calafate und eigentlich der ganzen Gegend ist. Charlie hat schon alles organisiert und während wir auf die Koffer warten erledigt er zusätzlich noch ein Paar Anrufe für uns. Wir buchen gleich ein Zimmer in Charlie’s Hotel und fahren alle zusammen zum Mittagessen. Im Anschluss fahren wir mit dem Taxi zum Perito Moreno… Der Gletscher ist selbst für Alpinisten einfach beeindruckend!

Perito Moreno Gletscher in Patagonien

Perito Moreno Gletscher in Patagonien

Das Krachen der zum Teil 70m hohen Eisstücke ins Wasser ist heftig.

Das Krachen der zum Teil 70m hohen Eisstücke ins Wasser ist heftig.

Es geht los

Wir haben zwar gerade um ein paar Tage das erste Wetterfenster der Saison verpasst, aber nach zwei Tagen in El Chaltén kommt schon gleich das nächste. Nach langem Brainstorming entscheiden wir uns für eine Klettertour an einem der kleineren Gipfel des Fitz Roy Massivs,  die „Aguja de la S“ – Cara Este. Eine leichtere Tour (450m, 30º, 6a), die für uns die perfekte Aufwärmtour sein soll.

Wir bereiten die Rucksäcke vor und um 3:30 morgens geht’s los. Nach einigen Stunden im Dunklen dürfen wir mit den ersten Sonnenstrahlen auf die großen Gipfel blicken… Wooow, einfach nur gewaltig!

Die patagonischen Felsriesen im ersten Morgenlicht

Die patagonischen Felsriesen im ersten Morgenlicht

Flussüberquerung im Zustieg zur Wand

Flussüberquerung im Zustieg zur Wand

Frühstück mit Blick auf die „Laguna Sucia“

Frühstück mit Blick auf die „Laguna Sucia“

Über den Gletscher zum Wandfuß

Über den Gletscher zum Wandfuß

Nach Überquerung des Gletschers wechseln wir von den Bergschuhen auf Kletterschuhen, endlich können wir das machen weshalb wir hier sind: Klettern!

Schon nach 4 Seillängen Kletterei geht es über ein delikates Geröllfeld weiter bis zum Gipfelgrat. Dort erwartet uns ein atemberaubender Blick auf das Cerro Torre Tal, mit einem der schönsten und beeindruckensten Gipfeln der Welt, dem Cerro Torre!

Links im Bild der mysthische "Cerro Torre"

Links im Bild der mythische “Cerro Torre”

Cumbre!

Cumbre!

Am Ende wird zum Wandfuß abgeseilt

Am Ende wird zum Wandfuß abgeseilt

Schlechtes Wetter

Nach unserem ersten kleinen Abenteuer heißt es nun warten, warten und nochmal warten. Das Gute: schlechtes Wetter in den Bergen heißt nicht gleich zuhause bleiben. In El Chaltén kann man immer noch an vielen Wänden Sportklettern, Bouldern und beim miesesten Wetter kann man zum “Centro Andino”, einer kleinen Boulderhalle in El Chaltén, wo immer ein Haufen motivierter Leute sind und eine tolle Stimmung herrscht.

Sportklettern in „El Mosquito“

Sportklettern in „El Mosquito“

Im Hostel ist immer Chaos. Leute kommen und gehen, alle planen, überall liegt Material herum, Garibottis Bibel wird kontinuierlich von Hand zu Hand weitergereicht, es werden Fotos ausgetauscht, über Konditionen, Wetter und Wind beraten… In der Luft atmet man das Gefühl der Vorfreude auf die nächsten Abenteuer. Wie wird wohl das nächste Wetterfensters? Wie lang soll es sein? Was geht in der Zeit? Fitz? Mermoz? St. Exupèry? Guillaumet…?

Pläne und Ideen ändern sich ständig. Da die Wetterbedingungen in Patagonien sehr herausfordernd sind müssen wir flexibel und anpassungsfähig bleiben. Wir prüfen unsere Ausrüstung gründlich um immer für jede Tour nur das nötigste mitzunehmen aber gleichfalls für jede Eventualität oder sich wechselnde Wetterbedingungen bzw. Planänderungen vorbereitet zu sein. Eine richtige Planungschallenge!

Und gleich das nächste Wetterfenster

Das nächste Wetterfenster soll ca. 4 Tage lang sein und diesmal wollen wir das Torre Tal erkunden.
Das nächstes Ziel: “El Mocho”, eine ca. 450m hohe Wand direkt unter dem Cerro Torre.

Wanderung über Laguna Torre nach Niponino, das Camp auf dem Gletscher direkt unter dem Cerro Torre

Wanderung über Laguna Torre nach Niponino, das Camp auf dem Gletscher direkt unter dem Cerro Torre

Und wieder müssen wir einen Fluss überqueren

Und wieder müssen wir einen Fluss überqueren

Der Weg über endloses Geröll zieht sich länger als erwartet…

Nach 9 Stunden kommen wir endlich in Niponino an, unserem Basislager für die nächsten 4 Tage. Wir bereiten einen Platz vor, um unser Zelt aufzustellen und genießen einen netten Abend zusammen mit Gleichgesinnten. Amerikaner, Italiener, Österreicher. Ein toller Mix. Die Abendstimmung ist genial!

El Mocho – Frader Pisafe (6c+)

Nach ca. zwei stunden Zusteig von unserem Camp in Niponino über Geröll und Platten erreichen wir den Wandfuss vom „El Mocho“. Mit dem Cerro Torre darüber wirkt die Wand vergleichsweise „klein“, sie ist aber immerhin 450m hoch und bietet anspruchsvolle Kletterei.

Wir bereiten unser Material vor, Einfachseil, Rapline, 2 Sätze Friends und füllen unsere Flaschen mit frischem Gletscherwasser.

Endlich geht’s los mit der Kletterei!

Endlich geht’s los mit der Kletterei!

Die ersten Seillängen führen über eine traumhafte Verschneidungen

Die ersten Seillängen führen über eine traumhafte Verschneidungen

Dann die Schlüsselstelle, vereiste Kamine und endlich: Cumbre!! Dahinter der beeindruckende Cerro Torre.

Durch die warmen Temperaturen schmilzt vieles und wir dürfen live zuschauen wie riesige Eisstücke und Blöcke herunterkrachen und denken, eine falsche Auswahl der Tour kann hier fatal sein. Dabei muss ich dauernd an die Neuseeländer aus dem Hostel denken, die in diesem Wetterfenster die Torre-Traverse probieren wollten… hoffentlich haben Sie Ihren Plan geändert!

Glücklich nach der fordernden Kletterei

Glücklich nach der fordernden Kletterei

Aguja St. Exupèry – Chiaro di Luna (6b+)

Obwohl das Wetterfenster ursprünglich ca. 3 Tage halten sollte, werden wir über unser Garmin Inreach informiert, dass es sich um 1 Tag verlängern soll. Das Problem: wir haben nicht genügend Essen dabei und die normalen Portionen der Expeditionsnahrung sind uns eher zu klein. Bei der Anstrengung könnten wir locker das doppelte essen. Wir fragen herum und treffen zufällig ein Paar Tiroler Kletterer die früher heimkehren als geplant und Essen für einen Tag für uns  übrig haben. Sie freuen sich es nicht zurücktragen zu müssen und wir können eine weitere Tour in diesem schönen Tal machen 🙂 Nochmal machen wir den langen Anmarsch (ca. 20km – 8 Stunden einfach) in dieser Reise wahrscheinlich nicht mehr.

Camp „Polacos“ auf dem Zustieg zur St. Exupery am Fitz Roy Massiv

Camp „Polacos“ auf dem Zustieg zur St. Exupery am Fitz Roy Massiv

Biwak unter der Klettertour

Biwak unter der Klettertour

Aussicht von unserem Biwak ist genial Richtung Cerro Torre

Aussicht von unserem Biwak ist genial Richtung Cerro Torre

Frühstücken und los geht’s!

Frühstücken und los geht’s!

Der Fels ist erstklassig, und die Kletterei ist einfach nur traumhaft!

Der Fels ist erstklassig, und die Kletterei ist einfach nur traumhaft!

Genuss pur!

Genuss pur!

Was für ein Panorama!

Was für ein Panorama!

Wir sind alleine in der Tour und als gut eingespieltes Team kommen wir sehr schnell voran.

Wir sind alleine in der Tour und als gut eingespieltes Team kommen wir sehr schnell voran.

Die letzten Kamine und wir sind dann auch am frühen Nachmittag schon am Gipfel!

Die letzten Kamine und wir sind dann auch am frühen Nachmittag schon am Gipfel!

Dann heißt es abseilen und zurück in unser Lager in Niponino. Morgen geht’s dann auch zurück in die Zivilisation.

Dann heißt es abseilen und zurück in unser Lager in Niponino. Morgen geht’s dann auch zurück in die Zivilisation.

Zurück im Zelt hat das Abendessen einen tollen Geschmack, wir haben einen brüllenden Hunger!

Zurück im Zelt hat das Abendessen einen tollen Geschmack, wir haben einen brüllenden Hunger!

Zurück in El Chaltén haben unsere Freunde ein „Asado“ organisiert. Besser geht es nicht!

Zurück in El Chaltén haben unsere Freunde ein „Asado“ organisiert. Besser geht es nicht!

Guillaumet – Brenner und Mermoz – Pilar Rojo (Fitz Roy Massiv)

Wieder hat sich das Warten im patagonischem Sommer gelohnt. Unser nächstes Ziel: “El Pilar Rojo” auf die Mermoz, ein absoluter Klassiker.

Von El Chaltén aus geht’s mit dem Taxi nach Río Eléctrico (ca. 10Km). Dann folgt ein 8Km langer, flacher Wanderweg bis zum Refugio Piedra del Fraile (ca. 1h).

Inzwischen ist das Wetter kälter geworden und ich bin froh die dicke Daunenjacke dabei zu haben.

Beschilderung zum Refugio Piedra del Fraile.

Beschilderung zum Refugio Piedra del Fraile.

Im Refugio Fraile gibt’s Kaffee und Kuchen.

Im Refugio Fraile gibt’s Kaffee und Kuchen.

Wir treffen dort auf weitere Freunde und genießen ein Abendessen zusammen in der Abendsonne.

Wir treffen dort auf weitere Freunde und genießen ein Abendessen zusammen in der Abendsonne.

Danach geht’s über einen steilen Wanderweg 2 Stunden nach "Piedra Negra" wo wir unser Zelt aufbauen. Frisch ist es dieses Mal trotzdem und ich bin froh die dicke Daunenjacke dabei zu haben.

Danach geht’s über einen steilen Wanderweg 2 Stunden nach “Piedra Negra” wo wir unser Zelt aufbauen.

Am nächsten Morgen geht’s weiter nach zum Paso Guillaumet, wo wir erneut unser Zelt aufbauen.

Am nächsten Morgen geht’s weiter nach zum Paso Guillaumet, wo wir erneut unser Zelt aufbauen.

Da es in den Tagen zuvor geschneit hat, ist es keine gute Idee in die ursprünglich geplante Tour einzusteigen. Sie ist voller Schnee, deshalb entscheiden wir einen Tag zu warten und wollen anstatt dessen die “Brenner ” auf die Aguja Guillaumet machen, die mit einigen Varianten auch eine durchaus anspruchsvolle und vor allem sehr schöne Tour ist.

In der "Brenner " auf die Aguja Guillaumet.

In der “Brenner ” auf die Aguja Guillaumet.

Und nochmal Cumbre (Gipfel)!!

Und nochmal Cumbre (Gipfel)!!

Zurück am Paso Guillaumet ist erstmals Kampf mit dem Wind angesagt. Wir versuchen das Zelt aufzustellen, allerdings ist dieser so stark, dass wir das Zelt nicht aufbauen können. Ohne Zelt können wir aber bei dem Wind kein Abendessen kochen. Wir müssen noch hart arbeiten um ein paar Meter Windschutz aus losen Steinen aufzubauen. Zum Glück lässt der Wind mit der Zeit wie vorhergesagt etwas nach und mit der Schutzmauer können wir dann doch unser Zelt aufbauen. Wir sind zwar von dem anstrenemden Tag müde aber Morgen wollen wir trotzdem den “Pilar Rojo” an der Mermoz angehen.

Endlich steht unser Zelt.

Endlich steht unser Zelt.

Früh morgens machen wir uns über den Gletscher auf den Weg.

Früh morgens machen wir uns über den Gletscher auf den Weg.

Erstmal geht’s über den Bergschrund. Die ersten Seillängen sind anspruchsvoll. Zuerst Schnee und Eis, dann Mixed Kletterei. Wir klettern die ersten Seillängen mit Bergschuhen. Patagonien pur!

Mixed Kletterei in der ersten Seillänge.

Mixed Kletterei in der ersten Seillänge.

Dann geht’s auch gleich zur Sache. Wir gelangen an die sogenannten “Splitter” – perfekte Risse in bestem Granit. Die Kletterei ist vom anderen Stern! Nicht nur wunderschön, sondern auch richtig fordernd!

"Splitter" – perfekte Risse in bestem Granit.

“Splitter” – perfekte Risse in bestem Granit.

Die Kletterei ist einfach nur genial!

Die Kletterei ist einfach nur genial!

Abseilen mit Aussicht.

Abseilen mit Aussicht.

Da für den Abend wieder stärkerer Wind vorgesehen ist treffen wir die Entscheidung nach der Hälfte der Tour abzuseilen. Wir sind sowieso ziemlich platt, die Füße schmerzen und so können wir evtl. am selben Abend noch zumindest nach El Fraile oder vielleicht sogar nach El Chaltén zurücklaufen.

Wieder zurück am Einstieg der Tour.

Wieder zurück am Einstieg der Tour.

Abseilen auf dem Gletscher.

Abseilen auf dem Gletscher.

Gemütlich laufen wir über den Gletscher wieder nach unten. Wir wissen, es ist wohl die letzte große Tour die wir dieses Jahr hier in den Bergen machen werden, da in der nächsten Woche kein weiteres Wetterfenster mehr kommen soll. Wir genießen die Aussicht umso mehr!

 Schlechtes Wetter in den Bergen hat auch gute Seiten…

Weiterhin lässt das Wetter in El Chalten viele Aktivitäten zu. Nicht nur Bouldern oder Sportklettern, sondern auch Aktivitäten wie Rafting oder Reiten… Argentinien ist einfach genial, und hat so viel zu bieten!

In der “Estancia Bonanza” gibt`s einen Snack und was zu trinken und dann geht’s im leichten Trott auch gleich wieder weiter…

Schnell vergehen auch die letzten Tage, es werden Asados mit vielen neuen Freundschaften organisiert, Material wird verkauft um die schweren Reisetaschen etwas zu erleichtern und schneller als gedacht kommt auch schon der Moment an dem unser Autobus Richtung El Calafate Flughafen losfährt.

In diesem Monat ist uns beiden klargeworden, dass die Berge in El Chaltén einfach etwas Besonderes sind. Die Erfahrungen, die wir beim Klettern in Patagonien gewonnen haben, sind unvergesslich. Die majestätischen Berge, die atemberaubende Landschaft und die Herausforderungen, die netten Leute und das leckere Essen machen es zu einem magischen Ort. Danke El Chaltén, wir kommen sicher wieder.

Praktische Tipps:

  • Anreise nach El Chaltén: von Europa aus wird meistens der Flughafen von Buenos Aires angeflogen, und anschließend ein Flug nach El Calafate. Sowohl von der Stadt von El Calafate wie von ihrem ca. 20Km entferntem Flughafen fahren täglich mehrere Autobusse nach El Chaltén.
  • Wechselgeld: Argentinien hat eine monatliche Inflation von ca. 5%, somit ändert sich der Wechselkurs konstant. Abgesehen davon gibt es einen offiziellen Wechselkurs (heute ca. 1€=190 Arg. Pesos, Stand Jan. 2023), und einen sogenannten „Blue Wechselkurs“ (heute ca. 1€=360 Arg. Pesos, Stand Jan. 2023). Somit immer ausreichend Cash mitnehmen und vor Ort fragen wo/wer einem dort Geld wechselt.
  • Kletterführer und weitere Infos: Auf der Webseite von pataclimb.com – wird vom Local Rolando Garibotti gepflegt.

Die neuste Auflage vom Kletterführer ist von 2022 (Stand Feb 2023)

  • Bergrettung: in El Chaltén gibt es keine richtige Bergrettung, die Bergrettung „Comisión de Auxilio El Chaltén“ besteht aus einer Gruppe freiwilliger Alpinisten die bei Bergrettungen direkt zu Fuß aus El Chaltén losmarschieren und nur über limitierte Mittel verfügen, d.h. es kann je nach Ort eines Unglücks viele Stunden bis Tage vergehen bis jemand an den Ort gelangt. Abgesehen davon, dass das Wetter eine Bergrettung oft unmöglich macht. Leider sterben immer wieder Alpinisten und Wanderer. Somit IMMER sehr konservativ Planen. Und immer mindestens ein Garmin Inreach oder Funkradio pro Seilschaft mitnehmen. Im Nationalpark gibt es kein Telefonnetz. Wenn man im Nationalpark unterwegs ist muss man sich immer mittels einem kostenlosen Internetformular registrieren. Weitere Info gibt es bei der CAX El Chaltén (im Centro Andino) und auf http://www.pataclimb.com
  • Wetter: Eine gute Wettervorhersage ist sicher eins der wichtigsten Faktoren in Patagonien. Das Wetter kann hier richtig miss und brutal sein: immer eher konservativ planen und sich evtl. über Garmin Inreach Updates abrufen bzw. schicken lassen. Die Beste App um das Wetter zu checken ist Windy : die App zeigt mehrere Wettermodelle.
  • Kommunikation: das Internet in El Chaltén ist allgemein ziemlich schlecht: es reicht gerade aus um über Videotelefonie mit Europa zu sprechen (Stand März 2023). Während wir im Nationalpark unterwegs waren, hat sich das Garmin Inreach besonders bewährt. Wir konnten mit dem Expedition Plan (ca. 75€/Monat) unendlich viele Nachrichten an unsere Familien daheim bzw. Freunde in El Chaltén schicken und Wetterupdates bekommen.
  • Material: In Bezug auf die Auswahl an Kletterausrüstung könnte man sicher einen mehrseitige Artikel schreiben. Die Materialplanung für eine Reise nach Patagonien ist komplex und hängt auch viel davon ab welche Touren man vorhat: Von Trekking, Tradklettern, Sportklettern, Eisklettern bis hin zum extremsten Bigwall ist hier alles geboten. Leider ist die Auswahl an Material das man in El Chalten finden kann sehr beschränkt und auch teuer, deshalb am besten alles mitnehmen was man brauchen könnte. Die Locals haben immer großes Interesse euch euer Material abzukaufen. Gerade gut erhaltene Kletterseile sind heiß begehrt. Materialspenden sind immer willkommen.