Test – Betastick Clipstick

Test – Betastick Clipstick

11/07/2018 Aus Von Michael Huber
Hersteller: Betastick – Beta Climbing Design

Funktionalität: Clipstick zum (Vor-) Einhängen des Seils vom Boden aus

Einsatzbereich: Klettern – Sportklettern, Mehrsseillängen, Indoor

Highlights:

  • leichte Anwendung
  • erleichtert das Einrichten eines Projekts
  • erhöht die Sicherheit bei ansonsten gefährlichen Passagen
  • “Joker” im Ernstfall
  • in der “Technical” Version extrem kompakt und leicht

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So wird die Exe in den Clipstick eingehängt (Foto: betaclimbingdesigns.com)

Testbericht Betastick Clipstick:

Fast jeder Kletterer hat ihn sich in der ein oder anderen brenzligen Situation schon gewünscht: Wenn einem der erste Haken erst fünf Meter über dem Boden entgegen blinkt, eine schwere Boulderstelle den Weiterweg in die letzten Kletterzüge verwehrt oder ein weiter Hakenabstand die Nerven streiken lässt. In genau einer solchen Situation spielt der Clipstick seine Stärken aus. Mit ein paar schnellen Handgriffen hängt das Seil zusammen mit der Exe oben im Haken und die Stelle kann stressfrei im Toprope geklettert werden. Erntet man dafür in manchen Gegenden noch kritische Blicke möchte man den “Cheaterstick”, wie er früher genannt wurde, bald nicht mehr missen. Wie der Spickzettel in der Schule gibt er einem das gute Gefühl im Ernstfall vorbereitet zu sein – auch wenn er dann nicht zum Einsatz kommt.

Betastick Clipstick in der Variante Compact:

Ich habe mir den Betastick Clipstick in der Ausführung Compact geholt und über das ganze Jahr ausgiebig getestet. Die Anwendung ist sehr einfach und intuitiv – mehr dazu in unserem Video. Negatives gibt es weniges zu berichten, ein bekanntes Manko ist jedoch, dass der Clipstick nicht mit jeder Expresse zusammen arbeitet. Ältere Modelle mit sehr dickem Schnapper oder den ein oder anderen Drahtbügelschnapper verweigert das Gerät. Ein weiterer Kritikpunkt ergibt sich aus der Instabilität des Clipsticks wenn er komplett ausgefahren ist. Das Ganze wird dann unter Belastung mit eingehängter Exe und Seil sehr wackelig und es kann ein Geduldsspiel werden, die Exe in die Hakenöse zu manövrieren. Es empfiehlt sich daher bei Auswahl der Länge eher eine Nummer größer zu nehmen – etwa 50cm sollte man von der maximalen Länge abziehen um den Clipstick komfortabel verwenden zu können.

Was auch einwandfrei funktioniert ist das komplette Einhängen einer Tour von unten. Man hängt dabei den ersten Haken vom Boden aus ein, bindet sich in das Seilende und zieht sich am anderen Ende selbst bis zum ersten Haken hinauf. Anschließend fixiert man sich mit der Selbstsicherung im Haken und hängt mit der gleichen Methode den nächsten Haken ein, so lange bis man den Umlenker erreicht. Natürlich muss dieses Vorgehen mit dem Sicherungspartner koordiniert werden, um in jedem Augenblick gesichert zu sein.

Um euch die Anwendung des Clipsticks näher zu bringen haben wir ein kurzes Video gedreht, das euch den Einsatz in der Praxis näher bringen soll:

Empfehlung:

Der Clipstick ist auf jeden Fall eine sinnvolle Ergänzung der Kletterausrüstung, gerade für Projektkletterer, Anfänger und Gelegenheitskletterer. Onsightkletterer oder Alpinkletterer werden eher die Nase rümpfen. Ich empfehle euch zur Ausführung Standard zu greifen, diese bietet mit einer maximalen Länge von 3,66m und einem Packmaß von 84cm den perfekten Kompromiss. Leute, die oft mit dem Flugzeug in exotische Klettergebiete unterwegs sind, schätzen den Betastick Technical der nach dem Prinzip eines Zeltgestänges funktioniert und bei einem Packmaß von nur 54cm eine maximal Länge von 2,85m bietet.

Den Clipstick gibt es in unterschiedlichen Längen und Ausführungen (Foto: betaclimbingdesigns.com)